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Temporär namenlos, aber ausnahmslos talentiert

Vorgestellt: Paulina Brückner und Jeffrey Petzold

„Die Sonne scheint heut auf die Havel (…), ich werd` ein wenig wehmütig. An einem Ort der Welt findest du dein Glück (…). Und wenn`s mich mal in die Ferne zieht, schwebt über mir noch Nostalgie“, lauten die Zeilen aus dem Song „Zurück nach Brandenburg“. Geschrieben und vertont haben ihn Paulina Brückner (17 Jahre) aus Bergfelde und Jeffrey Petzold (18 Jahre) aus Oranienburg. Die beiden Musikschüler der Kreismusikschule Oberhavel hatten auch einen triftigen Grund: Die Kulturredaktion von Rundfunk Berlin-Brandenburg hat einen Wettbewerb ausgeschrieben und sucht neue Lieder fürs Land. Komponisten, Liedermacher und solche, die es werden wollen, können sich mit ihren Vorschlägen bewerben. Da ließen sich Paulina und Jeffrey nicht zwei Mal bitten…

Kennengelernt hat sich das Duo in der 7. Klasse am Runge-Gymnasium in Oranienburg. „Da wurden wir alle neu in unseren Klassen zusammengewürfelt und waren uns auf Anhieb sympathisch“, erinnert sich Paulina. Die Leidenschaft für Musik tat ihr Übriges. Nachmittags saßen die beiden zusammen und spielten Gitarre, übten neue Akkorde und dachten sich erste Songtexte aus, die Paulina dann zur Musik sang. „Damals war es eher kindlich-verspielt“, sagen beide rückblickend und müssen über die Anfänge selbst schmunzeln.

Paulina und Jeffrey
Paulina und Jeffrey

Aber dass beide ein Gefühl für gute Songtexte und Melodien haben, fiel nicht nur den beiden selbst auf, auch ihre Lehrerinnen und Lehrer in der Musikschule Oberhavel horchten schnell auf. Mittlerweile besucht Paulina die Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder, aber der Kontakt zu Jeffrey ist nicht abgebrochen; mehr noch: Beide werden durch die Talentförderung der Kreismusikschule unterstützt; ein Großteil ihrer Freizeit verbringen sie in der KMS – für Gesang, Chor, Ensemblearbeit, Gitarren- und Theorieunterricht. Vor anderthalb Jahren haben Paulina und Jeffrey sogar eine eigene Band gegründet. „Glossover“ nannten sie sich und hatten schon knapp 90 Follower auf Instagram, als ein gleichnamiges Kosmetikstudio Einwände gegen die Namenswahl einlegte: „Seither konnten wir uns noch nicht wieder auf einen neuen Namen einigen, wir sind ,Nameless temporarily´“, erzählt Paulina.

Rock, Indie und Alternative beschreiben die beiden jungen Musiker ihren Musikstil, sie covern, schreiben aber immer noch eigene Songs. „Unsere Lieder handeln von Themen, die uns selbst sehr beschäftigen und sind meistens sehr gesellschaftskritisch“, sagt Jeffrey. Fünf Songs können sie mittlerweile performen, vier neue Lieder liegen in der Schublade und müssen noch finalisiert werden.

Gemeinsam sind sie zur Grünen Woche am Oberhavel-Tag in Berlin in den Messehallen aufgetreten, das nächste Mal sind die beiden am 27. März im Filmpalast Oranienburg zur beliebten Lesereihe LiteraturFieber zu hören. Dann geht’s für die beiden erstmal in die Zwangspause. „Im Mai mache ich mein Abitur und brauche die Zeit, um mich vorzubereiten“, sagt der 18-Jährige Jeffrey, der Geisteswissenschaften studieren will. Ab Sommer wollen beide musikalisch wieder durchstarten: „Uns ist schon klar, dass es nicht jeder Musiker schafft, mit der Musik seinen Lebensunterhalt zu bezahlen. Aber wir glauben an unseren Traum, unsere Musik in die Welt tragen zu können“, sagt Paulina.

Ein wichtiger Schritt ist getan: Beim rbb-Wettbewerb „Lieder fürs Land“ ist das Duo einer von sieben Gewinnern, deren Songs jetzt von den Chören Brandenburgs vertont werden. Ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro gibt’s obendrauf. Man darf gespannt sein, wann Paulina und Jeffreys „Zurück nach Brandenburg“ das erste Mal im Radio zu hören sein wird. Merken Sie sich also schon einmal folgende Zeilen: „Die Sonne scheint heut auf die Havel (…), ich werd` ein wenig wehmütig. An einem Ort der Welt findest du dein Glück (…). Und wenn`s mich mal in die Ferne zieht, schwebt über mir noch Nostalgie. Und zieht`s mich weiter fort, zieht`s mich wieder zurück nach Brandenburg.“

3 Fragen an Paulina & Jeffrey:

Ein guter Tag beginnt mit … Ausschlafen.

Mein Lieblingsort in Oberhavel ist … der Lehnitzsee.

Für mich ist die          K– Kreativität

                                  M – Musikalität

                                  S – Spaß